Isenhagener Kreisblatt 29.01.2008

 

Waldarbeiter in Führerhaus eingeklemmt

Groß Oesinger Wehr muss helfen

Von Peter Hintze

Mahrenholz. Mit Schere und Spreizer mussten gestern Nachmittag Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Groß Oesingen ausrücken. Ihr Ziel war ein Waldstück nördlich der Ortslage Groß Oesingen. Unweit der Friedhofskapelle Mahrenholz spielten sich kurz nach 15 Uhr dramatische Szenen ab.
Ein 60-jähriger Unternehmer aus Räderloh ging in dem Waldstück mit einer Kettenraupe seiner Forst- und Rodearbeit nach. Beim Rückwärtsfahren geschah das Unfassbare: Ein kleiner Baum bohrte sich von hinten in die Führerkabine.
Der stumpfe Gegenstand schoss nach IK-Informationen unter der Sitzgelegenheit hindurch und klemmte den Mann zwischen dem Armaturenbrett und dem Sessel ein. Am linken Oberschenkel klaffte eine Fleischwunde. Glücklicherweise hatte der verletzte Räderloher ein Mobiltelefon dabei, mit dem er die Einsatzleitstelle über sein Missgeschick informieren konnte. Per Meldeempfänger informierten die Disponenten die Groß Oesinger Feuerwehr. Nach den ersten Beschreibungen wurde eine Kettensäge benötigt. Ortsbrandmeister Olaf Seidel rückte mit dem LF 8, auf dem sich auch der Rüstsatz, der normalerweise hauptsächlich bei Verkehrsunfällen auf der B 4 zum Einsatz kommt, befindet, und insgesamt sechs Kameraden an. Diese in der Form ungewöhnliche technische Hilfeleistung sollte der vierte Einsatz dieses Jahres werden.
Der Hydraulikspreizer kam zum Einsatz, um den Sitz wieder nach unten zu drücken und den Eingeklemmten 60-Jährigen zu befreien. Bis zum Eintreffen einer Rettungswagenbesatzung übernahmen die Groß Oesinger Freiwilligen die Erstversorgung des Waldarbeiters. Ein Rettungswagen brachte den Mann wenig später zur weiteren Behandlung ins Kreiskrankenhaus nach Gifhorn. (Isenhagener Kreisblatt vom 29. Januar 2008)