Heinz Rodewald übte
scharfe Kritik an der Ehrungspraxis.
Die Freiwillige
Feuerwehr Groß Oesingen hatte auch im vergangenen
Jahr große Herausforderungen zu bewältigen.
Groß Oesingen (oll)
Während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen
Feuerwehr Groß Oesingen am vergangenen Sonnabend im
Gasthaus Meinecke zog Ortsbrandmeister Olaf Seidel
eine positive Bilanz, die bedingt durch die
besondere Lage, die Einsatzkräfte erneut erheblich
gefordert habe. Bei 14 Brandeinsätzen, einem
Fehlalarm und 25 technischen Hilfeleistungen in 2007
zeigte sich auch, dass nicht immer alle aktiven
Kameraden zur Verfügung standen. Bisher haben wir
unsere Einsatzgruppen immer noch halbwegs voll
bekommen, so Seidel, doch könnte sich der bisherige
positive Trend auch wenden. Der Ortsbrandmeister
appellierte an die Kameraden und sagte: „Wenn die
Sirene heult, sollten alle verfügbaren Kräfte am
Gerätehaus erscheinen.“ Zu 5.506 Stunden kamen die
Kameraden im letzten Jahr zusammen von denen sich
206 Stunden auf Brandeinsätze, 5,5 Stunden auf den
Fehlalarm und 156 Stunden auf die technischen
Hilfeleistungen konzentrierten, so Seidel. Auch mit
dem Personalbestand stehen wir in Groß Oesingen noch
gut da, erklärte Seidel weiter und bezeichnete den
aktiven Personalbestand mit 71 Mitgliedern, 19
Kameraden in der Altersabteilung und 23 Mitglieder
in der Jugendfeuerwehr. Bei einer internen Übung
habe sich gezeigt, dass es bei einem simulierten
Lkw-Unfall Schwierigkeiten beim Transport der
Rettungsbühne gegeben habe und der DRK-Ortsverein um
die Ausleihung eines Anhängers gebeten werden
musste. Diese Abhängigkeit können wir uns nicht
leisten, erklärte Seidel weiter und verwies auf den
neu beschafften Anhänger, der damit das Problem in
Zukunft löse. Jugendfeuerwehrwart Florian Schulze
berichtete über die Aktivitäten der Jugendwehr. Wir
nahmen an zahlreichen Wettkämpfen, drei Zeltlagern,
von denen wir zwei selbst ausrichteten, am
Gemeindezeltlager in Westerholz sowie an
Orientierungsmärschen auf Gemeinde- und Kreisebene
teil, so Schulze und bezifferte den allgemeinen
Dienst mit 336 sowie den Betreuungsdienst mit 302
Stunden. Ausführlich berichtete Matthias Binder über
die Finanzen, die sich durchweg positiv darstellten.
Trotz weniger Einnahmen haben wir gut
gewirtschaftet, so Binder. Ihm sowie dem Kommando
wurde aufgrund der Kassenprüfung von Björn Wolter
und Adolf Müller einstimmig Entlastung erteilt. Bei
den Wahlen wurde Klaus Rieken zum neuen
Schriftführer gewählt. Er löst Andreas Behn nach 12
Jahren ab. Behn stand für eine Wiederwahl nicht mehr
zur Verfügung. Seidel dankte Behn für seinen
langjährigen ehrenamtlichen Einsatz und überreichte
ihm ein Abschiedsgeschenk. Zum stellvertretenden
Jugendfeuerwehrwart wählte die Versammlung Sascha
Plate, der Timo Schmelke ablöst. Und zum
Kassenprüfer wurde Ruven Wauschkies gewählt. Ein
herzliches Dankeschön kam von SG-Bürgermeister
Walter Penshorn, der den Kameraden für die stete
Einsatzbereitschaft dankte und die gute Jugendarbeit
in der Wehr lobte. Brandabschnittsleiter Nord,
Martin Nagel sprach die Ausbildung im schweren
Atemschutz an, die von den Ausgebildeten erhalten
werden müsse. Nur wer seine Berechtigung besitze,
sei auch versichert und dürfe an Einsätzen mit dem
Gerät arbeiten. Die Atemschutzträger seien dazu
jährlich verpflichtet und müssen die Prüfstrecke
überwinden, so Nagel. Heinz Rodewald kritisierte die
Ehrungspraktiken. Seine sowie weitere vier Ehrungen
zur 40-jährigen Mitgliedschaft sei abgelehnt worden,
weil es angeblich keine Protokolle über die Aufnahme
in die Wehr gebe. Hier sei Nachholbedarf
erforderlich, damit wir gegenüber anderen Kameraden
nicht benachteiligt werden. Fest steht jedoch, dass
es zum damaligen Eintritt in die Feuerwehr keine
Jugendwehr gab und das Eintrittsalter auf mindestens
16 Jahre festgeschrieben war. Dieses werde nun noch
einmal geprüft, so Ortsbrandmeister Seidel. Zum
Schluss wurden Marcel Schultze in die Wehr
übernommen sowie Christian Bensch und Arndt Stöcke
zum Hauptfeuerwehrmann befördert.
Foto: Ollech
SG-Bürgermeister Walter Penshorn (v.l.)
Ortsbrandmeister Olaf Seidel sowie
Brandabschnittsleiter Nord, Martin Nagel (r.)
gratulierten den Beförderten, Geehrten und neu
gewählten Kommando-Angehörigen. |